Das verrückte Frühstücksgedicht  
(zum selber weiter Dichten)

Es war einmal eine kleine Maus,
die verließ jeden Morgen pünktlich ihr Haus.
Zum Frühstück geht sie den Bäcker besuchen
und wartet geduldig auf Krümelkuchen.

Es war einmal ein gefräßiger Hund,
der war fast wie eine Kugel so rund.
Zum Frühstück verschlang er Pommes mit Knochen,
hat jeden Braten von weitem gerochen.

Es waren einmal zwei Kauri-Muscheln,
die wollten gern miteinander kuscheln.
Doch gab es zum Frühstück gedünstete Algen,
fingen sie sofort an, sich darum zu balgen.

Es war einmal ein Papagei,
der knackte jede Nuss entzwei.
Zum Frühstück klaut er eine Kokosnuss.
Wie lange er daran wohl knacken muss!

Es war einmal eine Kröte mit Schild,
die war auf Löwenzahn ganz wild.
In der Wüste fand sie einen echten dann.
Seitdem will sie nie wieder Löwenzahn.

Es war einmal eine zischelnde Schlange,
die wickelte sich um die Fahnenstange.
Zum Frühstück hat sie die Hymne gesungen
und dabei genüsslich die Fahne verschlungen.

Es war einmal ein Nimmersatt-Hase,
der schnüffelt hungrig mit seiner Nase.
Zum Frühstück entdeckt er Försters Salat.
was der sich wohl abends geärgert hat!

Es war einmal ein Regenwurm,
der lebte auf einem haushohen Turm.
Zum Frühstück ist er hinunter gelungert,
als er unten ankam, war er längst verhungert.

Es war einmal eine struppige Katze,
die schlief jede Nacht auf ‘ner alten Matratze.
Zum Frühstück fraß sie die Sägespäne,
vorn rechts da fehlen ihr schon zwei Zähne.

Es war einmal ein kleines Meerschwein,
das wollte schon immer gern am Meer sein.
Die dicksten wabbeligen Quallen
würden ihm zum Frühstück gefallen.

Es hatten sich zwei fleischfressende Pflanzen
zum Fressen gern und wollten tanzen.
Zum Frühstück gab’s leider nur Spinnbeinauflauf,
da fraßen sie lieber sich selber auf.

Es wollten einmal zwei blutgeile Mücken
auf Opas Glatze ihr Frühstück verdrücken.
Doch weil sie dabei zu laut geschmatzt,
hat er sie entdeckt und schnell plattgeklatscht.

Ute Keil –aus:  Großes Geschichtenbuch Frühling und Winter (Herder Verlag)